Oskar

Leider ist Oskar schon lange nicht mehr bei mir.
Er fehlt. Sehr.

Durantis en blogue

Als Oskars Leben sich seinem Ende zuneigte, habe ich nach reiflicher Überlegung eine Einschläferung verworfen und mich stattdessen entschlossen, dem Sterbeprozess seinen natürlichen Lauf zu lassen. Die nötigen Medikamente, um ihn schmerzfrei zu halten, haben wir von der Tierklinik bekommen.

Wir haben ihm ein gemütliches Lager in der Küche bereitet – vor dem Ofen, wo er auch sonst vorzugsweise gelegen hat. Von dort aus konnte ich ihn leicht nach draußen bringen beziehungsweise tragen und der Steinboden verzeiht Malheure, aber viel wichtiger war mir, dass wir unsere Zeit so verbringen konnten, wie immer: Ich bei der (Küchen)arbeit und er dabei und mittendrin. Zwischendurch hab ich mich immer mal zu ihm gelegt, mit ihm gekuschelt und ihm was erzählt, aber die meiste Zeit war tatsächlich alles wie immer. Nur die Essensvorbereitungen und das Einräumen der Spülmaschine haben ihn nicht mehr interessiert.

Mein zuverlässig verfressener Hund hat nur noch sporadisch Lust gehabt, etwas…

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Der kann meine Angst riechen!

Ich war sehr unentschlossen, ob dieser Text als „Hundethema“ hierher gehört, oder als „Hofthema“ auf den Hofblog …
Nun steht er auf beiden.

Durantis en blogue

„Menschen, die Angst vor Hunden haben, werden häufiger gebissen, als andere, selbst wenn sie noch so selbstbewusst auf den Hund zugehen.“ Über dieses Ergebnis einer „wissenschaftlichen Studie“ zu der Frage, ob Hunde Angst riechen können, habe ich mich so sehr geärgert, dass ich geradewegs vergessen habe, die Quelle zu notieren. Es könnte eine dieser Zeitschriften gewesen sein, die man gratis in seiner Apotheke bekommt …
Das Thema selbst hat mich nicht losgelassen, denn …

„Der riecht, dass ich Angst vor ihm habe, nicht wahr?!“, haben wir in diesem Sommer mehr als einmal von Feriengästen gehört …
Einerseits haben wir uns gewundert, dass Menschen, die Angst vor Hunden haben, Urlaub auf einem Bauernhof machen – zumal wir die Existenz unserer Hofhunde ja keineswegs verschweigen. Andererseits hatten wir … nun ja … nicht bedacht, wie beeindruckend ein aufgeregter Jungpatou zu wirken in der Lage sein könne. Ein Hund, der für…

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Umgezogen

Seit unserem Umzug nach Frankreich ist es recht still geworden auf wizzardoz …
Das Neueste von Oskar und mir sowie den weiteren Bewohnern von Durantis findet Ihr unter https://encevennes.wordpress.com.

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Oskar tut wie ich tue

Unser Einstieg in das „Do as I do“ Training

Juni 2015

Im Großen und Ganzen kommt Oskar mit seinem deutlich entschleunigten Leben als Hofhund erstaunlich gut klar.
Nur manchmal langweilt er sich ganz offensichtlich. Dann räumt er zum Beispiel die Kiste mit dem Altpapier aus und macht sich anheischig, jetzt beim Aufräumen behilflich zu sein.

Wir haben keine Gelegenheit zu trailen. Und trotz seiner Größe und des enormen Vorteiles, unser Eigentum und in Teilen eingezäunt zu sein, eignet sich das Hofgelände für die meisten unserer gewohnten Trainingsformen einfach nicht.
Es gibt keine größeren Wiesen und kaum ebene Flächen.
Dummytraining auf dem terrassierten Campingplatz, bei dem der Hund sich merken muss, wo die Treppchen in den Terrassenmauern versteckt sind, ist spaßig, hat aber mit der Ankunft der ersten Urlauber sein Ende gefunden.
Distanzapporte über mehrere Grundstücke hinweg empfehlen sich nicht, wenn dort die Schafe stehen.
Und allmählich gehen mir – ehrlich gesagt – bei den Suchspielen die originellen Verstecke aus. Obwohl: Der Briefkasten kam schon gut an …
Der cevenole Sommer kommt erschwerend hinzu: Im Sommer ist es für alles und jedes zu heiß …

Neue Beschäftigungsformen müssen her!
Über „Do as I do!“ bin ich schon vor einiger Zeit gestolpert: Hier soll der Hund lernen, eine Handlung des Menschen nachzuahmen.
Die Vorstellung, Oskars Fähigkeiten zum sozialen Lernen weit mehr zu fördern, als ich das bisher getan habe, reizt mich enorm.
Und ich weiß ja, dass er es kann!

So ist Oskar zum Beispiel kein Buddler. Selbst bei einem vergrabenen Futterdummy dauert es lange, bis er zu buddeln beginnt.
Als er aber bei seiner ersten Kastanienernte beobachtet, wie die Menschen die Kastanienschalen mit den Händen beiseite schaufeln, beteiligt er sich mit großem Eifer. Seitdem eilt er stets zur Hilfe herbei, wenn irgendwo geschaufelt wird.
Gerne „hilft“ er auch beim Einheizen des Ofens: Es müssen Pappkartons in Stücke gerissen und Gemüsekisten zu Holzspänen zerbrochen werden. Das kann er ganz prima!
Natürlich ist es nicht ungewöhnlich, wenn Hunde Pappe und Holz „schreddern“. Bemerkenswert finde ich allerdings, dass er es vorzugsweise mit mir gemeinsam tut.
Sehr stabile Kartons sind mit seiner Hilfe tatsächlich leichter zu zerkleinern – ich bin mir jedoch noch nicht sicher, ob es wirklich klug ist, ihn an derlei zerstörerischem Tun noch weiter zu beteiligen.

***

10.07.2015

Mein „Do as I do“ Trainingsbuch ist angekommen!*

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Das eigentliche Training bedarf einiger Vorbereitungen – ein Experiment, mit dem Hundehalter testen können, in welchem Maße ihr Hund mit ihnen kommuniziert, kann ich jedoch sofort ausprobieren:
Eine Hilfsperson soll dem Hund ein geliebtes Spielzeug / tolles Leckerchen zeigen und dann außerhalb seiner Reichweite legen. Anschließend betritt der Hundehalter den Raum. Der Hund soll nun (idealerweise) seinen Menschen bitten, ihm den begehrten Gegenstand zugänglich zu machen, indem er zum Beispiel abwechselnd zum Menschen und zum Leckerchen schaut.
Bernd zeigt also Oskar sein (also Oskars) Abendessen und stellt es dann außer seiner Reichweite. Anschließend betrete ich die Küche.
Mein Hund liegt leicht hechelnd ob der Hitze, ansonsten aber völlig entspannt auf dem kühlen Boden und denkt nicht daran, mit mir zu kommunizieren.
Gelinde enttäuscht beginne ich, herumzuwirtschaften: Keine Reaktion.
Erst als ich Oskar anschaue und „Wo isses?“ frage, kommt Bewegung in den Hund: Ohne Zögern zeigt er mir die Futterdose.

Als ich Oskar bekommen habe, habe ich viel Zeit und Energie darein gesteckt, meinen intelligenten, kreativen, zur Selbständigkeit neigenden Hund daran zu gewöhnen, stets auf meine Anweisung zu warten. Ich denke darüber nach, ob das jetzt die Quittung ist …
Bernd hingegen wendet ein, dass er ständig Dinge, die meines Hundes Begehrlichkeit wecken, außerhalb dessen Reichweite verräumt. Und dass ich mich vermutlich bedanken würde, wenn Oskar mir andauernd mitteilte, dass er jetzt gerne das Brot, den Käse, die Erdbeeren hätte. Ich sehe ein, dass womöglich die Versuchsanordnung suboptimal war …

***

11.07.2015

Für den Einstieg in das Training benötige ich drei Signale, die der Hund als reine Hörzeichen kennt. Außerdem muss ich in der Lage sein, ihm die entsprechende Handlung vorzumachen.
Meine Gewissheit, mir diese locker aus dem Ärmel zu schütteln, schwindet schnell.
Ich hab es immer faszinierend gefunden, mit wie kleinen Gesten – ja Blicken – ich mich meinem Hund verständlich machen kann. Dass auch solche Menschen, die meine Sichtzeichen gar nicht kennen, mit ihm arbeiten können, sofern die Zeichen, die sie verwenden, ihm halbwegs logisch erscheinen.
So kennt er für ein „Sitz“ den „Oberlehrer – Zeigefinger“, die zur Brust geführte Faust, aber auch die nach oben geführte Handfläche: Auf Bewegungen hin, die nach oben weisen, bietet er „sitzen“ an.

Bei den Signalen, die ich rein verbal einsetze, handelt es sich häufig um Gegenstände, die er suchen oder zu denen er sich begeben soll. Diejenigen aus dem Mantrailing scheiden ebenfalls aus. „Sitz“ oder „Platz“ möchte ich nicht nehmen – die Vorstellung, dass er meine eher froschartige Hocke mit seiner Sitzposition in Verbindung bringen soll, befremdet mich irgendwie. „Langsam“ und „stop“ wiederum scheinen mir gar zu abstrakt.
Ich entscheide mich daher für „Decke“, „hopp“ und „rum“.

Bei „Decke“ bin ich mir sicher, dass er das Signal ohne Geste umsetzen wird.
Für „hopp“ und „rum“ rechne ich mit einem gewissen Nachholbedarf, stelle es mir aber schön vor, sie recht bald zur Beschäftigung auf Spaziergängen nutzen zu können.
Und während „Decke“ tatsächlich völlig problemlos klappt, scheinen „hopp“ und „rum“ ihm absolut rätselhaft. Im Prinzip logisch: Normalerweise zeige ich ihm ja an, über welche Hürde er springen, um welche Stange er laufen soll. Das möchte er nun auch dann so haben, wenn nur eine Hürde dasteht …

Ich überlege kurz, ob ich es doch mit „Sitz“ und „Platz“ versuchen soll, weil das doch bestimmt besser klappen wird und schelte mich dann selber: Was ärgert es mich immer, wenn Menschen ihre Hunde wuschig machen weil es ihnen an Geduld fehlt! Und es soll doch auch gar nicht um schnelle Erfolge gehen, sondern um die Auslastung meines Hundes.
Je mehr wir also zu tun haben, desto besser ist das!

12.07.2015

Um das Hörzeichen zu etablieren, spreche ich es aus und gebe – weil er es offenbar nicht versteht – unmittelbar danach das vertraute Handzeichen. Er führt die Handlung aus und wird belohnt.
Da ich aber doch ungeduldig bin und außerdem weiß, wie clever mein Hund ist, versuche ich zunächst, die drei Signale sozusagen „in einem Abwasch zu erledigen“.
Ich habe aus seiner Decke, einer Hürde sowie einer Slalomstange auf einem schattigen Stück Wiese einen Miniparcours aufgebaut und versuche, ihn von einer Station zur anderen zu schicken.
Damit er nicht statt der Hörzeichen die Reihenfolge der Signale lernt, bemühe ich mich sehr, diese ganz unregelmäßig zu geben, was bei nur 3 Möglichkeiten gar nicht mal so einfach ist.
Oskar dagegen hat sofort begriffen, dass er irgendwie mal dieses, mal jenes machen soll und bemüht sich, kooperativ und vorausschauend wie immer, die Reihenfolge zu begreifen.
Wir arbeiten regelrecht gegeneinander …

13.07.2015

Wegen der großen Hitze verbieten sich ausgedehnte Spaziergänge und dynamische Aktivitäten. Ausgenommen die frühen Morgenstunden, aber das ist momentan auch die einzige Zeit, während derer wir außerhalb des Hauses arbeiten können.
Tagsüber begleitet Oskar mich zwar auf meinen Gängen, aber dann schleichen wir mehr, als dass wir gehen und danach würde ich mich am liebsten neben ihn auf den kühlen Küchenboden werfen.
Ich beschließe, dass es nicht schaden kann, ihn im Haus geistig zu beschäftigen und beginne „dreh dich“ als weiteres Hörzeichen zu üben.

Was „hopp“ und „rum“ betrifft, verlasse ich meinen Miniparcours: Bäume, die man umrunden kann, haben wir reichlich und aus Kastanienkisten lassen sich ganz treffliche Hürden bauen.
Das hat dann auch gleich den Vorteil, dass Oskar die Signale nicht mit Stange und Hürde verknüpfen kann. Nur zur Sicherheit …
Ich schlendere also mit ihm umher und lasse ihn hier mal einen Baum umrunden, dort mal über ein Hindernis springen.

Bei „sitz“ und „platz“ bin ich mir ja eigentlich ganz sicher …
und es stimmt: Das macht er auf reine Hörzeichen hin!
Den sogenannten „Grundgehorsam“ (sitzplatzbleibfuß) frage ich bei Spaziergängen sonst nur dann ab, wenn es einen Anlass (Jogger etc.) dafür gibt. Als Beschäftigung finde ich das – ehrlich gesagt – sinnentleert und langweilig.
Aber Dinge, die man sonst nie tut, können ja auch mal eine schöne Abwechslung sein!
Wir schlendern also mit „rum“, „hopp“, „sitz“ und „platz“ weiter und weil es so schön ist, kommt noch das eine oder andere „dreh dich“ dazu.

Was tue ich hier eigentlich?
Das ist viel zu viel auf einmal!
Aber Oskar macht es Spaß und das jeweils letzte „rum“ und „hopp“ schafft er tatsächlich ohne Handzeichen!

Was mich zur sofortigen Rückkehr zu einem sinnvollen Trainingsaufbau veranlasst:
Jackpot und eine ausgedehnte Pause!

15.08.2015

Heute mache ich Oskar zum ersten Mal was vor!

Gleich unter erschwerten Bedingungen: Die Patous müssen natürlich unbedingt beobachten, was wir da tun und Victor will es so genau wissen, dass er ständig im Weg rumsteht …
Neben der Sorge um seine Leckerchen scheint Oskar das Warten am irritierendsten zu finden – weiß er doch, was gleich gefragt ist!
Ich lasse ihn absitzen und sage „watch“, was im Trainingsbuch nicht vorgesehen ist, aber ich finde es einleuchtend, ihm zu sagen, dass er jetzt gucken soll, was ich tue.
Später fällt mir ein, dass ich „guckstu!“ sehr viel lustiger gefunden hätte, aber man kann nicht alles haben …

Und es funktioniert!
Ich hüpfe über die Hürde, umrunde die Stange oder lege mich auf die Decke, sage „do it!“ und er tut`s! Ich brauch die eigens geübten Hörzeichen gar nicht!
Und er tut nicht einfach das Nächstliegende: Auch als er an Hürde und Stange vorbeilaufen muss, um sich gleich mir auf die Decke zu legen, tut er nur, was ich ihm gezeigt habe. Er unterscheidet auch, ob ich über die Hürde oder die Kisten springe.
Nur ob von rechts nach links oder andersherum scheint ihm so hoch wie breit …

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Obwohl ich auf der Decke hocke, wird Oskar sich hinlegen … das Signal „Decke“ bedeutet seit Welpentagen „bitte lege Dich auf Deine Decke“.

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Ein zweiter Versuch nach einer ausgiebigen Pause bestätigt das Ergebnis: Er hat es!
Vor lauter Begeisterung übertreibe ich es leider ein wenig und er verfällt in Kläffen weil er nicht mehr kann. So einfach es aussieht, scheint das Ganze doch sehr anstrengend zu sein.

(Als wir später die Trainingsfotos durchsehen fällt mir auf, wie angespannt sein Gesichtsausdruck während der Übungen ist. Und wie blitzartig diese Anspannung von ihm abfällt, sowie er sich sicher ist, alles richtig zu machen.)

***

Laut Trainingsbuch benötige ich nun weitere drei Signale.
Jedenfalls werde ich sie benötigen sobald wir diesen Trainingsschritt verfestigt haben.
Um das Ganze spannender zu gestalten habe ich auch noch nicht weiter gelesen …

Dreh Dich“ erweist sich leider als ganz außerordentlich zäh …
Ich gebe das Hörzeichen und eine halbe Sekunde später das Handzeichen. (Gefühlte) Wochen später sch…. ich auf die Lerntheorie und gebe das Hörzeichen während er sich dreht (irgendwann habe ich mal gelernt, dass Hunde ein Hörzeichen mit dem verknüpfen, was sie genau in diesem Moment tun).
Völlig egal: Oskar dreht sich nach dieser oder jener Theorie 18 Mal um sich selbst und bietet, wenn ich dann nur das Hörzeichen nenne, alles an, was er je gelernt hat. Alles außer „dreh dich“ …

Er beherrscht nicht viele Tricks.
Anfangs dachte ich, Tricks seien eine ideale Möglichkeit, einen Hund auszulasten, der ja bekanntlich viel Beschäftigung braucht. Wenn einem sonst nix mehr einfällt, gibt es bestimmt immer noch einen Trick …
Ich hatte jedoch recht schnell den Eindruck, dass Oskar seine Beschäftigung wertet – anders kann ich das nicht ausdrücken: Er unterscheidet ganz offensichtlich zwischen Arbeit und Tralafitti …

Eine erfolgreiche Suche – egal ob beim Mantrailing oder beim Dummytraining – scheint ihn stolz zu machen. Ein Problem, welcher Art auch immer, gelöst zu haben, macht ihn ganz offenbar zufrieden.
Soziale Anerkennung spielt augenscheinlich auch eine Rolle: Weil er wie ein Teddybär aussieht und sich in meiner Gegenwart viel gefallen lässt, habe ich Oskar immer mal als „Begegnungshund“ für kleine Kinder hergenommen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Kinder als solche ihn nicht interessieren. Trotzdem reagiert er erfreut und zugewandt – ich glaube, weil er merkt, dass die Erwachsenen (mich eingeschlossen) sich dann freuen.

Tricks – um wieder darauf zurückzukommen – sind Tralafitti; die zeigt er nur, wenn es denn absolut sein muss … mir zuliebe …
Und wie der Teufel es will, entsprechen meine „Handzeichen“ bei den paar Tricks, die er überhaupt beherrscht, dem, was ich ihm auch vormachen würde:
Ich winke, wenn er winken soll.
Und verbeuge mich, damit er einen Diener macht.
Also alles nicht „do as I do“ tauglich …

Entzückend!“ wäre noch einen Versuch wert, aber ich mag mich irgendwie nicht vor meinem Hund auf den Rücken werfen und alle Viere von mir strecken. Und das hat nichts mit irgendwelchen Dominanztheorien zu tun!

Das „zurück“ (rückwärts gehen) probiere ich mal en passant, weil er es nie richtig gelernt hat, egal mit welchem Signal. Und siehe da : Das funktioniert!
Nase weg!“ mag ich nicht ausprobieren: Ursprünglich bedeutet es „gleich geht die Heckklappe zu!“, mittlerweile warnt es auch vor dem endgültigen Schließen der Spülmaschine. Beherrscht mein Hund garantiert, ist aber peinlich …

Vielleicht lese ich erstmal das nächste Kapitel …

***

Der Versuch, das bisher Gelernte weiter zu vertiefen, erinnert mich höchst unangenehm an frühere Trainingssituationen.

Mein Hund mag nicht warten, bis ich ihm die Übung vorgemacht habe, sondern würde es vorziehen, mit mir über die Hürde zu springen. Warum auch warten, wenn man doch weiß, was jetzt gefordert ist!
Drei Versuche später marschiert er – wie vorgeführt – auf seine Decke, schaut mich an und scheint zu fragen „Und? Wo genau soll jetzt der Witz sein?“ …
Meineeine wird das zu einer eiligen Lektüre des restlichen Trainingsbuches führen!
Und – so steht zu befürchten – mal wieder zu einer Anpassung der Trainingstheorie an die Neigungen meines Hundes …

***

Es waren immer zwei Faktoren, die die Arbeit mit Oskar – sagen wir – „anspruchsvoll“ gemacht haben:
Er begreift ungeheuer schnell und findet Dinge, die er einmal begriffen hat, mit etwa derselben Geschwindigkeit langweilig.
Seine Frustrationstoleranz oszilliert um null: Wenn etwas tatsächlich einmal nicht sofort zu (wohlgemerkt!) seiner Zufriedenheit funktioniert, verliert er die Fassung und beginnt zu kläffen.

Unterdessen habe ich weitergelesen und wir beginnen Phase II des Trainings. Im Prinzip nochmal Phase I, aber jetzt mit drei anderen Signalen.

Zunächst sondiere ich unsere Möglichkeiten:
Dreh Dich“ kann ich ihm vielleicht irgendwann mal verdeutlichen, wenn er die Nummer mit der Imitation begriffen hat.
Das „zurück“, das so erfolgversprechend schien, löst im ersten Testlauf lediglich Getöse aus.
Platz“ probiere ich dann doch mal aus und es funktioniert gleich beim ersten Mal wunderbar. Leider synchron mit mir, was große klasse, in diesem Fall aber nun mal nicht gewollt ist.
Zurück“ beim zweiten Versuch: Formidabel. Aber synchron.

Der Vorschlag aus dem Trainingsbuch, in diesem Fall möge man doch das „bleib“ noch einmal üben, löst – sagen wir – gemischte Gefühle aus. Irgendwas zwischen Tischkantenbiß und hysterischem Lachanfall.
Mein Hund bleibt, wenn Dummys, Futterbrocken oder Lieblingsspielzeuge durch die Gegend fliegen. Man kann Purzelbäume schlagen und mit der Reizangel im Kreis rumrennen. Aber in diesem Falle findet er offensichtlich, dass er das jetzt mal begriffen hat und es keinen Grund gibt, Zeit mit weiterer Beobachtung zu verplempern …

Weiß auch nicht, warum ich gerade jetzt an eine Rassebeschreibung des Australian Shepherd denken muss, nach der der Aussie zwar sehr schnell begreift, was man von ihm möchte, im Zweifel aber immer das tun wird, was ihm sinnvoller oder lustiger erscheint …

19.08.2015

Um weitere Signale ausprobieren zu können, lerne zunächst ich etwas Neues (oder fange zumindest damit an): Unter fachkundiger Anleitung baue ich einen kleinen Steg. Nun ja … um ehrlich zu sein … ich darf auch mal ein Brett über die Tischsäge ziehen und erste „Geh“versuche mit dem Akkuschrauber machen. Ich übe mich also sozusagen eher im „watch“, als im „do it!“ …
Der Übergang vom „watch“ auf’s „do it“ wird durch das Tragen einer Gleitsichtbrille im Übrigen nicht eben erleichtert – ich treffe die Schlitze in den Schrauben eher zufällig … und dass ich den Akkuschrauber winkelgetreu ansetze, ist ungefähr so wahrscheinlich wie ein Blitzeinschlag in die Schraube.

Zur Einstimmung beim nächsten Training möchte ich Oskar zunächst über die Hürde schicken. Da wir Publikum haben, gibt er alles: Er setzt nicht nur über die Hürde, sondern auch über den Steg, der im rechten Winkel dazu steht und kommt, weil sich das so schön anbietet, über die Hürde zurück.
Ich hab vorgeblättert im Trainingsbuch: Hunde können auch Handlungsketten imitieren! Wenn er jetzt noch lernt, mich die erst vormachen zu lassen, ist alles supi …

Nachdem ich eher unelegant über den Steg balanciert bin, bietet er zunächst an, diesen zu umrunden. Offenbar hat mein Beispiel nicht überzeugt. Im nächsten Durchgang klappt es dann aber.

24.08.2015

Ich beginne, bekannte Handlungen beim Spaziergang vorzumachen: Über Hindernisse hüpfen und Bäume umrunden. Zunächst noch zögerlich macht Oskar nach, was ich ihm zeige!

Als ich eine kleine Treppe sehe, kann ich nicht widerstehen: Ich lasse Oskar beobachten, wie ich die drei Stufen hinauflaufe und auf dem Treppenabsatz stehen bleibe. Das ist eine Übung, die er definitiv nicht kennt!
Und er macht es mir nach, er hat es tatsächlich verstanden!

Ich beschließe, Phase zwei und die fehlenden drei Signale einfach mal großzügig zu überspringen und bin einfach nur stolz auf meinen klugen Hund.

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01.09.2015

Wie immer gibt es Höhen und Tiefen.
Schon einen Tag später scheint meinem klugen Hund alles Erlernte komplett entfallen zu sein: Er schaut mich verständnislos an und kläfft.
Über den selbstgebauten Steg läuft er nur, wenn er das gewohnte Sichtzeichen bekommt – ansonsten bietet er alles an, was man mit einem Steg sonst noch machen könnte.

Eine weitere Schwierigkeit dagegen scheint bei den allermeisten Hunden aufzutreten (ich habe das Buch unterdessen zuende gelesen): Handlungen mit Objekten sind offenbar leichter nachzuahmen als solche, die der Mensch lediglich mit dem eigenen Körper ausführt.

Großen Spaß dagegen haben wir, wenn wir das Üben und Vertiefen ganz außen vor lassen und stattdessen (und so war das ja ursprünglich geplant!) beim Spaziergang Dinge ausprobieren:
Dicke Kastanien umrunden und auf Baumstümpfe springen zum Beispiel.

Die meiste Aufmerksamkeit und Konzentration bekomme ich, wenn Oskar vorher keine Idee hat, was ich gleich tun werde.
Die Treppe in die Abschmiergrube runterkraxeln“ ist bestimmt nicht die originellste aller Übungen und ganz sicher habe ich nicht den Ehrgeiz, das über die Nachahmung als Hörzeichen zu etablieren (wozu man die Methode natürlich auch nutzen kann).
Aber sie war unser heutiges Highlight!

Wenn Oskar ganz und gar „dabei“ ist, grätscht er die Vorderläufe, reckt den Kopf nach vorne und macht vor lauter Konzentration ganz schmale Augen.

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Genau so hat er mich beobachtet, um auf das „do it!“ hin wie selbstverständlich ebenfalls in der Grube zu verschwinden.

Wir werden noch eine Menge Spaß haben!

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Das Sitzen auf einem Stuhl probieren wir beim Fotoshooting zum ersten Mal aus.

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* „Do as I do“ ist eine durchaus brauchbare Anleitung, um mit dem eigenen Hund in diese Trainingsform einzusteigen.
Das „Buch“ von Claudia Fugazza kommt allerdings eher als Broschüre im Großdruck daher. Was nicht überraschen kann, wäre es doch problemlos möglich, den Trainingsaufbau auf zwei DIN A 4 Seiten darzustellen.
Die Tips zum grundsätzlichen Aufbau des Trainings und zum Umgang mit eventuellen Problemen sind gut und richtig, aber keineswegs neu – es sind die, die für jegliche Arbeit mit Hunden gelten.
Die Erläuterungen zum sozialen Lernen dagegen, wirken wie eine unmotivierte Pflichtübung – was schade ist, sind sie doch der „Dollpunkt“ der Methode.
Mich persönlich ärgert darüber hinaus die schlechte Übersetzung, die mit reichlich Fehlern der Grammatik aufwartet.
Fazit: Mit € 15,90 deutlich zu teuer.

***

15.09.2015

Nachtrag: Ich weiß gar nicht warum … beim Gemüseschneiden in der Küche, wenn immer mal ein Bröckchen für den Hund abfällt, sage ich „dreh Dich“ …
Und er dreht sich!

Fotos: Bernd Ackermann
www.photo.durantis.eu

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Iceman

Einsilbige Namen lassen sich schlecht rufen, finde ich …
Und da ich die peinliche Angewohnheit hatte, die beiden Junghunde unter anderem mit „Männlein“ anzusprechen, ist mir „Iceman“ sozusagen rausgerutscht …
Mit gewissen US amerikanischen Filmen hatte das weniger zu tun …

Nachdem Igor vermittelt war, ist uns erst klargeworden, wie sehr die beiden Brüder einander auf die Nerven gegangen sein müssen: Ice wurde – ganz ohne unser Zutun – mit jedem Tag netter.
In den morgendlichen Freilauf entlassen ist er zwar immer wie angestochen losgerannt, meist aber auch nach 10 bis 15 Minuten an seinen Platz zurückgekehrt und hat darauf gewartet, wieder angekettet zu werden (so schrecklich das auch klingen mag).
Es sei denn, er hatte Gelegenheit, mit seiner Mutter – oder besser noch mit beiden Eltern – zu einem Ausflug aufzubrechen. Dann kamen alle drei eher nach zwei Stunden wieder und man konnte an ihrem Fell ablesen, dass sie ein schönes Schlammloch zwecks Linderung sommerlicher Hitze gefunden hatten.
Mit seinem Vater hat er oft richtig schön gespielt.

Mit ihm war das Training nicht so bitter notwendig wie mit seinem Bruder und er war nicht so sehr darauf angewiesen, beschäftigt zu werden.
Für’s Apportieren habe ich ihn nicht begeistern können und er war jederzeit der Meinung „Ich leg mich mal hin“ sei die ideale Reaktion auf jegliches Begehr seiner menschlichen Bezugsperson. Vorzugsweise hat er sich gleich ganz auf den Rücken gedreht um sich kraulen zu lassen …

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Abrufbar dagegen war er ganz wunderbar!
Wenn man einmal davon absieht, dass ich nur selten dazu gekommen bin, „ici!“ zu sagen: Wenn er meiner ansichtig wurde, ist er einfach herangedonnert wie ein D-Zug …
Immerhin hat er gelernt, mit der Nase an meiner offenen Hand anzudocken.
Ein veritabler Handtouch war das nicht … die Patous schätzen einfach Schnauzenzärtlichkeiten …
aber ein sehr schönes Alternativverhalten zum Anspringen.

Mich hat er buchstäblich das Loslassen gelehrt.
Einen Hund von der Leine / Kette zu lassen (so hab ich das gelernt und so finde ich das eigentlich auch richtig) geht so: Idealerweise setzt sich der Hund auf Kommando hin oder hält zumindest still bis die Leine gelöst ist. Dann erhält er die Freigabe, loszulaufen.
Ice dagegen hat sich zwar sofort hingelegt, sich dann aber „kieloben“ gedreht und mit allen Vieren gestrampelt. Breit gegrinst und grunzend nach meinen Händen gehascht.
Und was hab ich gemacht?
Statt ein sauberes Ritual aufzubauen, habe ich mich in den Vollkontakt gestürzt (ein Patou-Bad genommen), meinerseits zurückgetatzt, dicke Hundenasen geneckt … und eher nebenbei die Kette gelöst. Um dann mit ihm gemeinsam loszurennen …

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Das, genau das, habe ich mit Hilfe der Patous zu schätzen gelernt:
Gemeinsames Tun zu entwickeln.
Nicht so sehr über Trainingswege nachzudenken, die ich mit dem Hund umsetzen kann, sondern einfach mal zu schauen, was wir zusammen so hinkriegen.

Da wir zu diesem Zeitpunkt – nach über einem Jahr erfolgloser Vermittlungsbemühungen – versucht haben, uns dann doch mit dem Gedanken anzufreunden, ihn hier zu behalten, war die Zielsetzung nun auch wieder eine andere: Mehr Integration in das Leben auf dem Hof, mehr Freiheiten …
Im Garten funktionierte das nicht ganz so gut: Alle Hunde auf dem Hof haben gelernt, dass man nicht ins Gewächshaus darf. Und vor allem nicht auf den Folien, die Unkrautwachstum und Wasserverdunstung hemmen, herumtrampeln und Löcher hineintreten! Einer nicht … wie denn auch …

Andererseits hatten wir lange gezögert, die Schafe in die Nähe des Hauses – sprich: in seine Sichtweite – zu holen. Als er sie zum ersten Mal hat rennen sehen und plötzlich ganz gespannte Aufmerksamkeit war, habe ich dann auch Blut und Wasser geschwitzt. Habe die Nerven verloren und nach ihm gerufen und – voilà! – kam er angeflitzt!

Dann – ganz unverhofft – doch noch eine Anfrage!
Statt Garten – nun also doch wieder Autotraining.

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Und die höchst bange Frage, wie wir die Begegnung mit der Hündin der Interessenten über die Bühne bringen könnten.

***

Alles was wir wissen, ist, dass Ice bisher so gut wie keine Kontakte zu fremden Hunden hatte, dass es Job seiner Eltern ist, streunende Hunde vom Hof fernzuhalten, und, dass er, beim Versuch hierbei zu helfen, gemeinsam mit seinem Bruder weit über das Ziel hinausgeschossen ist.

Zunächst einmal lernt er die Menschen kennen und läßt hierbei seinen ganzen Charme spielen.
Danach stellen wir ihn der Hündin vor.
Im ersten Moment ist er empört, weil er einen fremden Hund gesichtet hat.
Im zweiten auch – jetzt aber, weil er unbedingt zu dem anderen Hund hin will und ich ihn nicht lasse (wir haben beschlossen, ihn bei der ersten Begegnung vorsichtshalber an der Schleppleine zu lassen und ich möchte nicht, dass er die Hündin womöglich überrennt).

Sie ihrerseits, eine 7jähriger Border Collie Hündin, ist offensichtlich nicht erpicht, den riesenhaften Schnösel sofort näher kennen zu lernen. Recht wohl ist ihr nicht zumute: Der Rücken ist gerundet, die Rute unten, die Öhrchen weggeklappt. Andererseits macht sie sehr schön ihre Prioritäten deutlich: Sich orientieren, schnuppern, hier und da markieren … da kann der Schnösel sich empören so viel er will.
Ab und an schaut sie sich nach ihm um und dann gehen ganz kurz die Öhrchen hoch – als wolle sie sich versichern, dass er die Botschaft auch versteht.

Nachdem wir einige Meter mit „Sicherheitsabstand“ gelaufen sind, lassen wir die Hunde näher zueinander.
Die kleine Hündin ist nach wie vor nicht „amused“ und zieht – wenn es ihr zu viel wird – die Lefzen hoch.
Hierauf reagiert Ice sehr schön: Er wahrt Distanz.
Dass nicht einmal seine schönsten Spielaufforderungen goutiert werden, lässt ihn allerdings die Fassung verlieren: Dann kläfft er los.

Wenige Minuten später setzt die sommerliche Hitze allen Aktivitäten ein Ende: Wir haben uns ein schattiges Plätzchen gesucht und beide Hunde haben sich hingelegt. Im Abstand von 2 bis 3 Metern ohne dabei Anzeichen von Streß zu zeigen.

Da wir mit Liebe auf den ersten Blick auch gar nicht gerechnet haben, nehmen wir dies als hinreichend gutes Zeichen und ehe er sich’s (oder mehr noch: ehe ich mich’s versehe) ist auch Ice in einen Kofferraum bugsiert und auf dem Weg in ein neues Zuhause.

***

Ein letztes Mal mischt der Iceman unser Leben gründlich auf als es ihm zwei Tage später gelingt, seinen neuen Besitzern auszubüxen.
Nachbarn werden verständigt, Tierheime und Polizei hinzugezogen, Suchplakate aufgehängt. Nur wir können, nur ich kann aus der Entfernung so gar nichts tun. Kann nicht wie gewohnt nach ihm rufen.
Beschreite also andere Wege: Die Suchanzeige bei Facebook sehen fast 10.000 Menschen …

Nach gut anderthalb Tagen steht Ice mit Unschuldsmiene vor der Tür seiner neuen Menschen: Offenbar hat er einfach mal einen schönen Ausflug unternommen. Zur Abwechslung ohne Mama und Papa …

***

Auf dem Hof ist es ruhiger geworden ohne ihn, wir haben buchstäblich eine Sorge weniger.
Trotzdem kann sich offenbar keiner von uns entschließen, seine Kette und seine Näpfe wegzuräumen. Alles sieht immer noch aus, als würde er nur kurz mal einen Ausflug machen …

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Fotos: Bernd Ackermann

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Oskar und die großen weißen Hunde

Die Hundegemeinschaft auf Durantis wächst zusammen.

Allerdings fehlen mir geeignete Schlagworte, diese in aller Kürze zu beschreiben …
Die Patous bilden ein Rudel im eigentlichen Sinne: Eltern und ihre Kinder (nach Igors Abgabe jetzt mit Ice nur noch „ein Kinder“ …).
Hütehund-Mix Brian lebt mit ihnen außerhalb des Hauses, wird aber offensichtlich nur geduldet – ein „Dazugehören“ scheint es nicht zu geben.
Ein „regelndes Eingreifen des Menschen“ gibt es nur in der Form, dass Brian separat gefüttert wird, damit ihm niemand sein Essen wegnimmt …

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Oskar muss in dieser Konstellation wie ein Alien wirken.
Einerseits hat er Zugang zu diversen Privilegien: Er darf ins Haus, er darf mich auf den meisten meiner Wege begleiten und er hat in aller Regel meine volle Aufmerksamkeit und Zuwendung.
Freiheiten dagegen (oder was Menschen sich darunter vorstellen) hat er kaum. So darf er zum Beispiel nicht unbeaufsichtigt auf dem Hofgelände umherlaufen. Was ihn nicht daran hindert, sich gelegentlich zu absentieren … Grundsätzlich basiert seine Erziehung jedoch auf der Annahme, dass ICH diejenige bin, die Entscheidungen trifft und Verantwortung übernimmt.
Wie auch immer man diese Lebensweisen werten mag: Sie passen jedenfalls nicht zusammen.
Trotzdem teilen die Hunde sich einen einzigen Lebensraum.

***

Vor Victor hat Oskar seit der ersten Sekunde den allergrößten Respekt.
Was diesen nicht im mindesten interessiert …
Ich habe meinen Hund immer und immer wieder ratlos von einer Pfote auf die andere treten sehen, wenn Victor wieder einmal ganz entspannt quer vor einer Türe lag und Oskar das große weiße Hindernis nicht zu überwinden wusste. Mehr als einmal habe ich ihn auf meinem Arm darüber hinweg getragen*. Mittlerweile springt er zuweilen einfach über Victor hinüber – aber niemals, ohne vorher kurz „Pardon!“ zu sagen …
(* Wer nun meint, der Hund habe dem Menschen zu weichen und diesem nicht im Wege zu liegen: So habe ich das auch gelernt. Victor dagegen ist alt, krank und nach wie vor „el patrón“. Ich ziehe meinen Hut und weiche.)

***

Die sanftmütige Freya kann Hunden gegenüber ganz schön grob werden, wenn sie findet, dass ihr jemand „doof kommt“. Dann liegt ihr Gegenüber in einem Sekundenbruchteil auf dem Rücken.
Als Oskar meint, die Küchentür (oder vielleicht auch den Komposteimer) gegen sie verteidigen zu müssen, „rette“ ich ihn und pflücke Freya von ihm runter. Er fürchtet sie mehrere Monate lang …

Sie dagegen scheint ihn zu mögen.
Auf seinem Weg durch den Innenhof ins Haus, muss Oskar genau an Ice‘ Nase vorbei. Je nach Situation steht dieser vor lauter Frustration senkrecht am Ende seiner Kette, an der nur ein halber Meter fehlt um Oskar zu erreichen, und schreit ihm seine Gefühle ins Gesicht. Und nicht immer steht sofort ein Mensch bereit um Oskar die Tür zu öffnen.
Ich beobachte mehr als einmal, dass Freya sich in solchen Momenten zwischen Oskar und ihren Sohn stellt. Sie scheint Oskar regelrecht abzuschirmen. Was dieser nicht recht zu schätzen weiß: Die große Nähe ist ihm eher unangenehm.

Als es ein weiteres Mal zu einem Konflikt zwischen Oskar und Freya kommt …
(Ich habe den Rucksack mit Oskars Spielzeug und Futter unvorsichtig abgestellt, Freya ist „seinem Besitz“ zu nahe gekommen und er ist kläffend auf sie losgefahren. Oskar kann nicht begreifen, dass Freya gar kein Interesse an seinen Schätzen hat. Freya ihrerseits sieht nicht ein, warum er auf sie losgeht. Letztlich also ein Mißverständnis …)
behalte ich die Nerven und beobachte, was tatsächlich passiert:

Oskar liegt im Bruchteil einer Sekunde auf dem Rücken – wie Freya das macht, bleibt mir ein Rätsel.
Sie scheint sich in seine Kehle verbeißen zu wollen. Aber bei genauem Hinsehen ist und bleibt ihr Rachen weit geöffnet. Vermutlich berührt sie ihn nicht einmal.
Oskar zappelt kurz und liegt dann still.
Und ein Augenzwinkern später laufen beide Hunde weiter, als sei nie irgendetwas gewesen!

Nein, grundsätzlich bin ich kein Stück der Meinung, dass Hunde „das schon unter sich ausmachen“.
Wer das wirklich glaubt, muss bereit sein, Traumata, körperliche Verletzungen und schlimmstenfalls auch den Tod eines der Kontrahenten in Kauf zu nehmen.
Wobei meiner Erfahrung nach die „die machen das schon unter sich aus“ – These fast nur bei Auseinandersetzungen mit fremden Hunden zur Anwendung kommt. Und auch in diesem Falle nur dann, wenn der eigene gerade gewinnt …

Unsere Hunde, wenn sie schon kein Rudel bilden, sind einander jedoch keineswegs fremd.
Hier habe ich im Nachhinein den Eindruck, dass ich durch mein angstvolles (zugegeben) und parteiisches (natürlich!) Eingreifen zunächst Chancen verbaut habe. Ich hab erst Vertrauen in die (so viel stärkeren) Patous entwickeln müssen, bevor ich Auseinandersetzungen zulassen konnte ohne zugunsten meines Hundes einzugreifen. Leicht ist mir das nicht gefallen.

Manchmal muss ich immer noch „kurz mal Luft holen“ bevor ich Dinge laufen lassen kann: Begegnungen auf engem Raum, statische Situationen … Ressourcenstreitigkeiten jeder Art zu vermeiden, ist mir nun mal in Fleisch und Blut übergegangen. Den Hunden geht es offenbar nicht anders … nur agieren sie völlig unaufgeregt …

Anfangs passt es Oskar durchaus nicht, wenn Victor vor (ach was: AUF!) meinen Füßen zusammenbricht um sich knuddeln zu lassen. Er wahrt jedoch Distanz, hat kurz mal etwas anderes zu erledigen. Und verlässt sich unterdessen darauf, dass ich mich des Störenfriedes rasch entledigen werde um meine Aufmerksamkeit wieder ihm zuzuwenden. Mittlerweile reagiert er so, wie er das auch tut, wenn ich zwischendurch mit anderen Menschen klöne: Er lässt mich gewähren …

***

Finden die Hunde verstorbene Weidetiere bevor wir diese entdecken, kümmern sie sich sogleich um deren „Entsorgung“: innerhalb kürzester Zeit sind sie verschwunden.
Oskar habe ich von diesem Ritual stets mit Bedacht ferngehalten – Ich war mir keineswegs sicher, wie die Patous auf seine Beteiligung reagieren würden!
Heute jedoch ist der Tag der Tage und Oskar ist mit Feuereifer dabei, die sterblichen Überreste eines Lammes zu zerlegen.

Wenn es um Futter geht, kann Freya sehr heikel sein.
Als sie jetzt alarmiert herbeigetrabt kommt, bricht mir der kalte Schweiß aus.
Freya dagegen scheint festzustellen, dass es nur Oskar ist, legt sich hin und schaut ihm in aller Ruhe beim Fressen zu. Er seinerseits lässt sich auch keineswegs stören …

Als Victor sich ebenfalls zu uns gesellt, steigt mein Puls ein weiteres Mal kurz an.
Victor kommt … sieht … überlegt … und findet das eine prima Gelegenheit, sich mal gründlich von mir durchknuddeln zu lassen.

(Wäre Oskar am Lamm BEVOR die Patous sich sattgefressen hätten, sähe die Sache anders aus, da bin ich mir sicher. Trotzdem denke ich heute, dass sie sich auch in diesem Falle gütlich einigen würden.)

***

Bleibt die Begegnung mit Ice …
Zusammentreffen mit den Junghunden haben wir – nach einigen wenigen, aber sehr unschönen Auseinandersetzungen – tunlichst vermieden.
War doch mal einer der beiden ausgebüxt, wurde er auf kürzestem Wege zum Haus zurückbefördert.

Einmal, als ich ohne Leine und ein ganzes Stück vom Haus entfernt unterwegs bin, gesellt sich – neben Victor, Freya und Brian – plötzlich auch ein hocherfreuter Igor zu uns, hält aber Abstand zu Oskar und mir.
Ich gehe zum Haus zurück und bemühe mich dabei nach Kräften, es den Hunden gleichzutun und mich zu benehmen, als wäre alles normal. Sie kriegen das irgendwie entspannter hin, als ich …

Beim ersten geplanten Zusammentreffen bin ich nicht allein und wir haben Ice vorsichtshalber an der Schleppleine. Er zeigt jedoch kein großes Interesse an Oskar.
Als er – eher zufällig – doch einmal zu nahe kommt, knurrt Oskar ganz leise.
Ich habe sehr oft erlebt, dass seine leisen, feinen Signale von anderen Hunden kurzerhand ignoriert wurden und er sich irgendwann genötigt sah, laut zu werden.
Der Jungpatou – bei aller sonstigen Distanzlosigkeit und „Bollerigkeit“ – reagiert sofort und zieht sich zurück.

Ich entspanne mich soweit, dass ich genauer beobachten kann.
Oskar zeigt bei Begegnungen, die ihm nicht geheuer sind, häufig eine ambivalente Körpersprache: Sein Popo gibt sich mit hoch erhobener Rute sehr selbstbewusst, der Kopf jedoch ist gesenkt und sagt eher „Mamamamama …“. Während wir uns in Richtung Haus bewegen signalisiert sein Kopf tatsächlich Unbehagen, die Rute hält er jedoch neutral. Übertriebene Signale sind augenscheinlich nicht notwendig.

Rute_hoch_kopf_runterAuf dem Bild trägt Oskar die Rute vergleichsweise hoch, der Gesichtsausdruck ist angespannt.
Interessant ist, dass jedes Mal, wenn Oskar sich nach Ice umsieht, dieser innehält und seinerseits in eine andere Richtung schaut.

Und offenbar erstarkt sein Selbstbewusstsein. In aller Seelenruhe platziert er einen Haufen an exponierter Stelle, den Ice anschließend in Augenschein nimmt, ohne jedoch überzumarkieren.
Daraufhin – und das überrascht mich vielleicht am meisten – geht Oskar zu Ice hin und beriecht ihn kurz.

Im Allgemeinen interessiert Oskar sich nicht für andere Hunde (es sei denn, sie sind weiblich und läufig, aber selbst das ist keine Garantie), dass er hier mal „eine Nase nimmt“ ist ganz ungewöhnlich für ihn.
In dieser positiven Stimmung beenden wir unseren „Ausflug“.

***

Wie sehr das Zusammenleben mit den Hofhunden meinen Hund verändert hat, erfahre ich, als bei einer Stippvisite in Deutschland eine junge Frau ihren Labradorwelpen zu Oskar hinlaufen lässt.
Abgesehen davon, dass ich es für eine Unsitte halte, den eigenen Hund ungefragt zu anderen hinzulassen: Wir hassen Welpen! Und Labradore sowieso!
Oskar möchte von anderen Hunden am allerliebsten einfach in Ruhe gelassen werden.
Welpen und Labradore haben häufig eines gemeinsam: Sie sind nett, kontaktfreudig, verspielt, aufdringlich, distanzlos. Und: Die „bitte lass mich in Ruhe“ – Signale anderer Hunde kommen bei ihnen nicht zwingend sofort an.
Weswegen der meine dazu neigt, beide ohne große Diskussion ungespitzt in den Boden zu rammen …

Auf meine Warnung hin gibt die Besitzerin sich auch alle Mühe, braucht aber doch einige Zeit, bis sie ihren Hund tatsächlich eingesammelt hat. Währenddessen höre ich Oskar konstant leise knurren, er macht jedoch keinerlei Anstalten, den Welpen zu maßregeln sondern wartet einfach, bis der „Nervling“ entfernt ist. Letztlich bin ich sehr stolz auf meinen Hund!

***

Das Fotoshooting mit Freya und Ice (Victor ist durch nichts zum Verlassen seiner schattigen Liegestelle zu bewegen) bringt leider nicht den erhofften Erfolg. Um jeweils beide Hunde auf ein Foto zu bannen, müssen sie einander sehr viel näher kommen, als sie das üblicher- und höflicherweise tun. Auf diese Weise entsteht eine hochinteressante Fotostrecke zum Thema „deeskalierende Kommunikation“, aber nichts, was geeignet wäre, den entspannten Umgang der Hunde untereinander zu dokumentieren.

WegschauenDass Ice und Oskar hier sehr angelegentlich in verschiedene Richtungen schauen, ist ganz sicher kein Zufall …

Beschwichtigungsbogen_1Den Beschwichtigungsbogen, den Oskar gerade läuft, sieht man sogar an seiner Körperhaltung. Außerdem züngelt er. Glücklicherweise resultiert die Anspannung lediglich aus der mehr oder weniger gestellten Situation.

Dass den Patous Kommandos völlig fremd sind, kommt erschwerend hinzu: Oskar kann ich positionieren, der sitzt und platzt in etwa da, wo ich das möchte (wenn es nur nicht zu dicht bei Freya ist).

gemeinsam_liegen

Sie dagegen mag schon nicht recht einsehen, warum man sich in der Sonne bewegen soll, wenn man auch im Schatten liegen kann. Irgendwann fällt sie kurzerhand um und gibt sich ihrem Schlafbedürfnis hin …

Freya_faellt_um

***

Eine „Expedition“ am Wochenende macht ein weiteres Mal klar, wie unterschiedlich die einzelnen Hunde „ticken“ …
Wir vermuten, dass es entlang des Bachlaufes, der eine der Grundstücksgrenzen darstellt, einmal einen Weg gegeben haben muss und wollen versuchen, diesen wiederzufinden. In einer bergigen Region keine ganz so einfache Aufgabe …

Bach

Um den Lauf des Wassers zu verlangsamen, wurden meterhohe Mauern in das Bachbett gebaut.

Anfangs begleiten uns Oskar und Brian. Letzterer schließt sich immer an sofern man ihn nicht aktiv daran hindert, begnügt sich dann aber damit, für sich selber den bequemsten Weg zu finden (da er sich sehr gut auskennt, lohnt es sich häufig trotzdem, sich an ihm zu orientieren).
Freya gesellt sich (sofern sie nichts wichtigeres zu tun hat) zu uns sobald klar wird, dass wir die unmittelbare Nähe des Hauses verlassen.
Victor begleitet uns normalerweise nicht mehr. Das Laufen fällt ihm schwer und er geht nur noch „auf Patrouille“ wenn ihm das zwingend notwendig erscheint. Als wir jedoch von der normalen Route abweichen und uns weglos im Gelände bewegen, eilt er höchst alarmiert herbei.
Zu diesem Zeitpunkt sind wir schon seit gut einer Stunde vom Hof weg und befinden uns außer Sicht irgendwo mitten im cevenolen Grün. Uns dort zu finden, ermöglicht ihm seine Nase – aber wie konnte er wissen, ab wann wir die gewohnten Wege verlassen?

Oskar gibt mit Feuereifer den Pfadfinder. Er kann nicht wissen, dass wir ihm nicht durch jede Lücke im Unterholz ohne weiteres folgen können, aber grundsätzlich sind die Pfade, die er vorschlägt häufig gangbar. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass es ihm Freude macht, so einmal mich zu führen.
Brian geistert irgendwo in unserer Nähe durchs Gehölz.
Die Patous folgen uns wie weiße Schatten. Als wir wieder in der Nähe des Hofes und somit aus ihrer Sicht wohl in der Lage sind, den Rest des Weges allein zu bewältigen, sind sie plötzlich lautlos verschwunden.

Es hat während dieser gemeinsamen Wanderung keine erkennbare Interaktion zwischen den Hunden gegeben. Gleichwohl hat jeder von ihnen seinen Job gemacht und vielleicht haben sie aus ihrer Sicht – von uns ganz unbemerkt – gemeinsam wie ein Uhrwerk funktioniert.

To be continued …

Fotos: Bernd Ackermann

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Abschied von Igor

Wenn ich zurückdenke, wie unser Training begonnen hat, kann ich kaum glauben, dass ich den selben Hund vor mir habe.

Igor ist unterdessen recht gut abrufbar und genießt den entsprechenden Freiraum: Er darf richtig rennen!
Kampfname: Rennsemmel!
Das ist kein Imponiergalopp, auch kein jagdlicher Sprint … er wirkt mit niedrigem Popo und gesenkt wedelnder Rute eher kindlich beschwichtigend, als wolle er sagen „Du, ich weiß …
ABER ICH MUSS JETZT MAL VOLLES BRETT LOSRASEN!“
Es sieht zum Piepen aus

Allerdings scheint er Schwierigkeiten damit zu haben, mich beim Rückruf auch zu „orten“.
Er hört mich ganz offensichtlich, merkt auf und beginnt, nach mir zu suchen, rennt hochmotiviert in eine beliebige Richtung los … muss mich aber offenkundig sehen, um tatsächlich bei mir anzukommen.
Dann jedoch geht ein Aufleuchten durch den ganzen Hund: „Da bist Du ja!“ …

Unsere gemeinsamen Aktivitäten dienen jetzt weniger der Konfliktvermeidung und mehr dem Vertrauensaufbau.
So verstecke ich zum Beispiel Igors Futterbeutel in der „Autogrube“ (oder wie auch immer die Gruben heißen mögen, über die man ein Auto fahren kann, damit der Mechaniker von unten rankommt …).
In diese Grube jedenfalls führt eine steile Treppe.
Allein mag Igor nicht in dieses höchst suspekte Loch im Boden steigen. Als ich aber vorangehe, spüre ich sozusagen seinen heißen Atem in meinem Rücken. Er folgt mir nach!
Und gemeinsam schaffen wir es tatsächlich, den Futterbeutel zu bergen.

Bambiaugen_web

Als es nach knapp einem Jahr tatsächlich ernsthafte Interessenten für ihn gibt, verschiebt sich der Trainingsschwerpunkt ein weiteres Mal: Igor soll „Alltagsfertigkeiten“ erlernen.

So zum Beispiel Auto fahren …
Beim Einsteigen erweist sich wieder einmal, dass Springen nicht wirklich zu seinen Talenten gehört.
Eigentlich ist es üblich und gewollt, dass die Patous über Weidezäune springen und seine Eltern tun das auch mit großer Eleganz.
Die Junghunde dagegen klettern am Zaun hoch, wuchten den Vorderkörper darüber und warten dann, bis dessen Gewicht sie auf der anderen Seite nach unten zieht.
Folgerichtig klettert Igor mit den Vorderläufen in das Heck des Autos, legt sich hin und wartet darauf, dass sein Hinterteil nachfolgen möge …
Gefühlt dauert es jedes Mal wieder Minuten bis er – sozusagen unter Ächzen und Stöhnen – die Hinterläufe einzeln nachzieht.

Bei den ersten ganz kurzen Fahrten wirkt er aufgeregt, aber keineswegs ängstlich.
Er zeigt auch keinerlei Meideverhalten, sondern läuft immer wieder freudig zum Auto.
Nur das Einsteigen – möglicherweise auch das Schließen der Heckklappe – ist ihm augenscheinlich so unangenehm, dass er immer zögerlicher wird. Hat er sich schließlich überwunden, will er so schnell wie möglich wieder hinaus. So können wir nicht fahren.
Nachdem auch die besten Leckerchen kein Argument darstellen, vermute ich, dass wir da wohl gemeinsam „durch müssen“. Ich klettere also zuerst in den Kofferraum, locke ihn zu mir und siehe da …
Er steigt auf seine bewährte Igor-Manier ein, legt sich zu mir um sich knuddeln zu lassen und findet die Welt soweit in Ordnung.

Der erste Versuch, die Heckklappe zu schließen, widerlegt meine Vermutung, es sei womöglich die Enge, die ihm unbehaglich ist. Ich habe mich sozusagen in eine Ecke des Kofferraumes gefaltet, muss den Kopf einziehen und kann mich kaum bewegen. Igor dagegen ist entzückt über die große Nähe und nutzt meine Wehrlosigkeit weidlich aus um mir ausgiebig Gesicht und Ohr zu lecken. Immerhin fühlt er sich wohl und bleibt auch bei mir als die Klappe wieder aufgeht.

Folgerichtig absolvieren wir die nächste Fahrt gemeinsam im Kofferraum.
Und die übernächste mit mir auf der Rückbank: Das Sicherheitsgitter hat ein Fensterchen, das gerade groß genug ist, damit ein Patou seinen Kopf hindurch stecken und dem wiederum wehrlosen Menschen (Anschnallpflicht!) in aller Ruhe das Öhrchen auslecken kann.

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Gleichzeitig beginnt die Zeit zu rasen.
Es gibt noch so vieles, das ich Igor gerne würde beibringen wollen und er ist jetzt so offen dafür. Aber ehe ich’s mich versehe steht seine potentielle neue Familie sozusagen schon auf dem Hof …

Mein wohlüberlegt durchgeplanter „Erstkontakt“ geht voll in die Hose …
Die Idee ist „Igor erstmal ausgiebig rennen lassen und dann müde und entspannt der Familie vorführen“.
Wie auch immer das passieren konnte: Stattdessen rennt er zu Beginn seines Freilaufes in die Familie rein.
Und wieder raus …
Meine Befürchtungen, er könne diese unbekannten Menschen (vor allem die Kinder) bedrängen, erweisen sich als Schall und Rauch.
Stattdessen lerne ich einen ganz anderen Igor kennen.

Als er den Sohn der Familie versehentlich über den Haufen rennt, schwitze ich ein weiteres Mal Blut und Wasser. Und tatsächlich macht er sich sogleich über das Kind her: ABSCHLABBERN ist angesagt!
Das entspricht zwar nicht so ganz meiner Vorstellung von einem wohlerzogenen Hund, ist aber unmißverständlich nett gemeint und kommt bei dem Kleinen glücklicherweise auch genau so an.

Wieder und wieder erweist er sich als „einfach nett“.
Was ich mir zu gerne auf mein Trainerfähnchen schreiben würde. Zurecht im Übrigen, dieser nette Hund ist das Ergebnis harter Arbeit!
Und – naja – Sohn seiner Eltern.
Souveräner, freundlicher, kinderlieber Eltern.

Das „letzte“ Einsteigen ins Auto fällt wieder schwer.
Alle gucken zu. Und dass Frau Trainerin diesmal nicht so wirklich entspannt und fröhlich ist, entgeht ihm sicher auch nicht.
Mit ein paar Tricks gelingt es gleichwohl und „mein kleiner Igor“ tritt seine große Reise in sein neues Leben als Familienhund an.

Hunde leben im „Hier und Jetzt“. Igor wird mich nicht vergessen, aber bei seinen neuen Menschen, mit denen er tatsächlich richtig zusammenleben darf und mit denen er viel mehr Zeit verbringen kann, als das hier je möglich war, wird er mich auch nicht vermissen, da bin ich mir sicher.

Mir selber gelingt es immerhin, beim Abschied nur ein paar Tränchen abzudrücken und mich erst dann vollständig in Tränen aufzulösen, als er weg ist.

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Ein bisschen Zeit werd‘ ich noch brauchen … und dann heißt es „Training mit Ice“ …

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Igor lernt lernen

Igor verfügt über eine Frustrationstoleranz von ziemlich genau null.

Wenn am Morgen sein Bruder vor ihm frei laufen durfte, oder – schlimmer noch! – Oskar mit mir unterwegs war (und sei es nur, um den Schafstall aufzusperren), tobt und schreit er an seiner Kette. Und ich darf mich auf einen turbulenten Trainingsbeginn freuen.
Abgesehen davon, dass ich mich schlicht nicht an jedem Morgen als allererstes um ihn kümmern kann, möchte ich diese Erwartungshaltung auch gar nicht weiter schüren, sondern lasse ihn auch einmal warten, bemühe mich um Gleichmut und beiße ggf. die Zähne zusammen.

Bei der nächsten Gelegenheit verlasse ich mich dummerweise darauf, dass Victor, der sich wegen der Hitze in den Kellereingang zurückgezogen hat, zu träge sein wird, uns zu folgen. Weit gefehlt, leider.
Ausgerechnet als Igor den Futterbeutel soeben aufgenommen hat, sieht er sich plötzlich seinem Vater gegenüber und wird stocksteif. Die letzte Auseinandersetzung bei der abendlichen Fütterung hat Victor nur knapp für sich entschieden und ich habe keinerlei Neigung, die beiden jetzt einen weiteren Beutestreit austragen zu lassen. Ich zwitschere und jubiliere also in den höchsten Tönen bis Igor den Futterbeutel zu mir bringt, belohne ihn fürstlich, leine ihn dann an und verlasse die Situation so schnell wie möglich. Während der ersten Meter ist er noch ganz mit Victor beschäftigt und schaut sich ständig um, aber sowie wir um die erste Kurve gebogen sind, lässt er seinen Unmut an mir aus. Und das weit heftiger als beim letzten Mal.
Nicht, dass er mich ernsthaft angehen würde, aber seine Krallen verursachen bei jedem Tatzenhieb blutige Schrammen und ich bin nicht in der Lage, mich seiner zu erwehren. Ich kann sein Verhalten nicht so nachhaltig unterbrechen, dass er länger als einen Sekundenbruchteil beeindruckt wäre – danach macht er einfach ungehemmt weiter.

Schließlich packe ich ihn am Schlafittchen, schleife ihn im Laufschritt zu seinem Platz und kette ihn dort kommentarlos an. Zurück im Haus wasche ich mir das Blut von den Armen und weine ein bisschen vor mich hin. Weil es wehtut, weil ich so die Fassung verloren habe und weil es zu allem Überfluss auch noch meine eigene Dusseligkeit war, die mir das eingebrockt hat.

Und weil es so gar nichts bringt, eine Auszeit nicht auch wieder aufzulösen, „bewaffne“ ich mich gleich anschließend wieder mit Schleppleine und Preydummy, setze diesmal alle anderen Hunde fest, hole zum wiederholten Male tief Luft und begrüße entspannt und freundlich meinen Trainingspartner Igor.
Wir arbeiten nur ein paar Minuten lang (diese paar Minuten aber ruhig und konzentriert) und beginnen mit der Übung, unangeleint sitzen zu bleiben, während ich ein paar Schritte von ihm weggehe und den Preydummy auf den Boden lege.

***

Einen Tag später erwache ich mit einer heftigen Migräne.
An solchen Tagen rächt es sich bitter, dass die Toiletten und Bäder hier nicht in die Wohnhäuser eingebaut, sondern der Tradition folgend in Nebengebäuden untergebracht sind.
Nicht nur, dass ich von meinem Krankenlager aus (gefühlt) weit laufen muss – ich muss auf meinem Weg auch noch an Igor vorbei.
Sonst ist er nur erwartungsfroh und voller Überschwang, was anstrengend genug ist, wenn man nur schnell mal Pipi machen will.
Als ich mich jetzt im Zeitlupentempo und eher tastend (ich kann das Sonnenlicht nicht ertragen und halte mir deswegen die Augen zu) nähere, stellt er sich mir in den Weg und verbellt mich. Allein das Getöse ist unerträglich!
Ich ziehe mich geschlagen zurück.

Muss man sich einem solchen Hund einfach immer selbstbewusst und aus einer Position der Stärke (um nicht zu sagen: Dominanz!) heraus nähern? Ich glaube nicht.
Wenn ich mir meinen eher übersensiblen Oskar so ansehe, so hat dieser von klein auf ein großes Repertoire erlernt: Neue Eindrücke, höchst merkwürdige menschliche Verhaltensweisen, beunruhigende Situationen, selbst Schrecksekunden … Und unzählige Möglichkeiten, hierauf zu reagieren. Stets mit seinem menschlichen „Netz und doppeltem Boden“. Oskar kennt mich gut: An „Migränetagen“ liegt er still bei mir, da tatzt keine Pfote und schiebt sich keine vorwitzige Nase in mein Bett, er wartet einfach ab bis ich wieder unter den Lebenden weile.
Igor dagegen hat kein „Repertoire“. Er erkennt nur, dass etwas nicht in Ordnung ist und reagiert auf die einzige Art und Weise, die er kennt: Alarm!
Notiz an mich selber: Igor ein Repertoire zur Verfügung stellen …

***

Zum nächsten Training trete ich trotz hochsommerlicher Temperaturen im langärmeligen Sweatshirt an. Ich stelle meinen Fuß so auf die Leine, dass Igor bequem stehen, aber nicht an mir hochspringen kann (da ich nur wenig mehr wiege als er, liest sich das weit einfacher, als es tatsächlich ist …) und atme tief durch. „Solange Du springst, geht das hier keinen Schritt voran.“ Wir erreichen unseren Trainingsplatz und ich skandiere Mantra Nr. 2 „Hier passiert gar nichts, solange Du nicht sitzt“ und Nr. 3 „Ich werfe gar nichts, wenn Du meine Unterarme zerkratzt“ sowie Nr. 4 „Es nutzt nichts, mir in die Hände zu beißen“.

Vielleicht tue ich das in erster Linie mir selbst zuliebe.
Ich arbeite mit einem widerspenstigen Hund und sorge dafür, dass ich mich gut dabei fühle.
Ich ziehe nicht in den Kampf, sondern beginne eine Trainingseinheit.
Wenn es mir gelingt, Haltung zu wahren, schafft er es auch …
Tatsächlich reagiert Igor im Training sehr viel ruhiger, wenn ich aufgeregtes Verhalten nicht zu unterdrücken versuche, sondern meinerseits einfach sehr sehr ruhig und gelassen bin.

Ansonsten werfe ich diverse Trainergewohnheiten über Bord.
Die Erkenntnis, wie viele Wiederholungen ein Kommando braucht, bis es wirklich sitzt und wie ausgiebig man es deswegen üben muss, bleibt zwar auch in Anwesenheit eines Patous richtig, lässt sich auf diesen jedoch nicht unmittelbar anwenden. Dass man immer vom Einfachen zum Schwierigen hin trainiert und alle Übungen kleinschrittig aufbaut, bleibt richtig. Aber ich glaube einfach, dass Igor sich zu langweilen beginnt, lange bevor Routine aufkommt …

„Grundgehorsam“ à la Patou
„Sitz“ kann er, da bin ich sicher. „Sitz“ ist seine Generalantwort auf jede Lebenslage (sofern er sich nicht gleich hinlegt).
„Bleib“ kommt dem Patou grundsätzlich entgegen – warum sich mehr bewegen, als unbedingt notwendig? – ist in Igors Fall aber keineswegs verstanden.
Er „bleibt“, solange ich mich rückwärts von ihm wegbewege – umdrehen darf ich mich nicht. Dafür darf ich aber dann schon den Preydummy ein kleines Stück werfen.

Insgesamt scheint Igor die „bleib“–Nummer (sofern er sich nicht selbst dafür entschieden hat) tief zu verabscheuen.
Er will alles sofort und wenn es nicht schnell genug geht, springt er und schlägt mit seinen Tatzen. Ich bin zwar finster entschlossen, das wieder und immer wieder zu üben, denke mir aber auch Gimmicks aus, um ihn bei Laune zu halten.

Bei einer der nächsten Gelegenheiten verstecke ich den Dummy unter einem der Pylone, bevor ich Igor hole. Er läuft zu den Pylonen, weil er ja schon weiß, dass manchmal etwas darunter steckt, kippt sie dann aber nicht wahllos um, sondern setzt tatsächlich erst einmal seine Nase ein.
Dann fällt mir unser Dummy auf dem Weg zum Trainingsplatz versehentlich herunter und ich führe ihn an der Leine weiter. Igor ist fassungslos: „Du hast da was verloren!“ …
Richtig Spaß habe ich, als ich den Dummy vor dem Training in der Astgabel eines Baumes verstecke. Igor ist an diesem Tag völlig überdreht, schlägt fast ein Rad vor Aufregung und ich brauche lange, bis ich ihn überhaupt erreiche. Dann aber kann man regelrecht sehen, wie Nase und Hirn sich einschalten: Er beginnt, den Boden abzusuchen, pendelt hin und her. „Ich riech doch was, hier muss doch irgendwo was sein …“.

***

Wir haben gute und schlechte Tage. Irgendwann erwische ich mich dabei, dass ich doch in kurzen Hosen und T-Shirt zu Igor gehe. Und irgendwann später lässt sich die Auswahl meiner Garderobe nicht mehr unmittelbar an meinen Kratzern und blauen Flecken ablesen.

Ich bin völlig fasziniert, als Igor zu „verstehen“ beginnt …
Wir haben lange geübt, dass er einen geworfenen Gegenstand apportieren möge.
Als er zum ersten Mal in seinem Leben einen Futterball bekommt, weiß er nicht gleich etwas damit anzufangen und trägt ihn dann zu mir!

Er beginnt ganz offensichtlich, Gelerntes in das nächste Training zu übertragen.
Am Vortag habe ich „Leckerbäume“ gebaut: Die Rinde hierzu geeigneter Bäume mit einzelnen Futterbrocken bestückt, so dass ein Hund sich wie ein Bär an dem betreffenden Baum aufrichten muss, um alle „abzuweiden“.

Diesmal habe ich mehrere Futterbeutel versteckt.
Ich schicke Igor mit Handzeichen auf die Suche und er steuert prompt den nächsten Baum an und untersucht zunächst diesen auf Beute …

Wenige Tage später schaltet seine Nase sich ganz offensichtlich von selber ein und ortet selbst solche Dummies, die ich von unserem Weg weg geworfen habe.

***

Unsere Starts sind immer noch turbulent, aber ich sehe jetzt einen anderen Hund: Dieser tollpatschige Riese macht sich ganz klein, ist mit gesenktem Hinterteil und eifrig nach unten wedelnder Rute unterwegs und hopst herum wie ein Märzhase. Als wir einen Spaziergang zu dem Grundstück machen, auf dem derzeit Kastanien gesammelt werden und ich ihn unangeleint einfach mit mir laufen lasse, bemerkt niemand, dass es sich bei diesem großen weißen Hund nicht um seine sanftmütige Mutter handelt.

Ich bin außerordentlich stolz auf ihn!

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Training mit Igor

Bei meinem Sparringspartner Igor handelt es sich um einen Patou (Pyrenäenberghund), der vor gut anderthalb Jahren auf einem Bio-Bauernhof in den südfranzösischen Cevennen geboren wurde. Er lebt hier mit seinen Eltern Victor und Freya, seinem Bruder Ice und einem Hütehundmix namens Brian.
Die Patous werden eingesetzt, um Grundstücke zu bewachen und vor allem Wildschweine und streunende Hunde fernzuhalten. Sie werden daher nicht im Haus, sondern draußen gehalten, selbständiges Agieren ist durchaus erwünscht und starke Orientierung am Menschen eher hinderlich.
Ice und Igor hätten – wie alle bisherigen Welpen – an andere Bauern oder Liebhaber der Rasse abgegeben werden sollen, es haben sich jedoch in ihrem Falle keine seriösen Interessenten gefunden, weswegen die beiden auf dem Hof verblieben.
Hier hätten sie nun an ihre spätere Arbeit herangeführt und vor allem auf die anderen Tiere des Hofes sozialisiert werden müssen (Herdenschutzhunde werden traditionell als Welpen von anderen Hunden getrennt und wachsen stattdessen unter den Schafen auf, die sie später beschützen sollen).
Aufgrund einiger sehr unglücklicher Umstände blieben die beiden stattdessen weitgehend sich selbst überlassen.
Man hoffte, ihre Eltern würden ihre Erziehung übernehmen, was zunächst auch der Fall zu sein schien.
Victor ist ein außerordentlich gelassener und souveräner, sehr beeindruckender Rüde, der seinen Söhnen ein großartiges Beispiel geboten hat bis er im letzen Herbst schwer erkrankt ist. Von der nötigen OP hat er sich bis heute nicht wirklich erholt: Er ist alt geworden und sein Interesse, Dinge zu „regeln“ hat merklich nachgelassen.
Freya ist die sanftmütigste Hündin, die ich je kennengelernt habe: Sie macht unter anderem einen prima Job als Therapiehündin für furchtsame Touristenkinder. Sie ist außerordentlich wachsam, weiß aber leider weit weniger als Victor zu unterscheiden, was tatsächlich wichtig ist, also in welchen Fällen bellend losstürmen sich auch wirklich lohnt.
Den beiden Junghunden mangelte es an Anleitung, aber auch an einem eigenen Tätigkeitsbereich und es kam, was kommen musste:
Beim Fernhalten fremder Hunde sind sie weit über das Ziel hinausgeschossen – man stelle sich zwei Halbstarke vor, die plötzlich einen Dritten vorfinden, den sie terrorisieren können …
Aus schierer Langeweile und Übermut haben sie die anderen Tiere auf dem Hof in ihre Jagdspiele einbezogen, was die Ponies weitgehend unbeeindruckt ließ, unter den Schafen und Ziegen aber für ein Übermaß an Aufregung sorgte.
Statt ihrem Besitzer Arbeit abzunehmen, machten sie ihm nichts als Ärger.
Als der Mensch begann, Hunde auf bestimmte Merkmale hin zu selektieren, war es Gang und Gäbe, „untaugliche“ Hunde kurzerhand zu töten. Hier auf dem Land kann das Hetzen von Weidetieren noch heute für jeden Hund das Todesurteil bedeuten.
Ihr Verhalten Menschen gegenüber war – von altersbedingter Rüpeligkeit und ausgeprägter Grobmotorik einmal abgesehen – immer vollkommen unproblematisch. Allerdings sind den Sommer über Feriengäste auf dem Hof, die diese Einschätzung schwerlich geteilt hätten. Die überschwänglichen Avancen eines begeisterten Jungpatous sind nicht jedermanns Sache und vor allem Kindern ganz sicher nicht zuzumuten.

Beide Hunde sind daher seit Anfang des Jahres in der Vermittlung. So wie gefühlt Tausende anderer Herdenschutzhunde auch. Es ist zynisch, aber die Tatsache, dass sie nicht in einer Tötungsstation dahinvegetieren, nicht von der Einschläferung bedroht sind, sondern so gut wie nur möglich verwahrt werden, scheint ihre Vermittlung nur schwieriger zu machen.
Die Überlegung, sie an ein Tierheim abzugeben, haben wir verworfen: Ein Dasein an der Kette, aber in vertrauter Umgebung (sprich: Mitten auf dem Hof, im Zentrum des Geschehens), mit ständigem Kontakt zu den anderen Hunden und regelmäßigem Freilauf schien uns nicht schlimmer, als ein Leben im Tierheimzwinger.
Ein großes Gehege, das ihnen mehr Bewegungsfreiheit bietet, ist noch im Bau.

Soweit es möglich ist, darf jeweils einer der beiden Bauer Bernd zur Arbeit begleiten.
In Falle von Igors Bruder Ice ist das ohne Probleme möglich: Er ist entzückt, dass er mitdarf und möchte unbedingt gefallen. Er tobt und springt herum und wenn er damit fertig ist, tut er, was Patous zu tun pflegen: Er legt sich hin und wartet, bis es weitergeht.
Igor dagegen sucht die Konfrontation: Mit seinem Bruder, seinem Vater und eben auch mit dem Menschen, den er begleitet. Er rennt ebenso los wie sein Bruder, testet dann aber aus, wie viel Anlauf er wohl braucht, um Bernd von den Füßen zu holen.
Weswegen er seltener bis gar nicht mitgenommen wird und umso unausgelasteter ist.

Und hier komme ich ins Spiel …

 

Ich bin durchaus keine Freundin der Methode, übergriffiges und grobes Verhalten eines Hundes mit ebensolcher Grobheit zu beantworten, sondern habe im Gegenteil immer argumentiert, der Hund müsse dann ja erst recht glauben, das sei die Art, wie Menschen und Hunde miteinander umgingen.

Einige Bodychecks Patou Style später, sehe ich die Sache in einem geringfügig anderen Licht. An der Leine springt Igor wie ein Gummiball auf und ab, rempelt mich ohne große Anstrengung in Schulterhöhe und versetzt mir schmerzhafte Tatzenhiebe. Unangeleint nimmt er zu diesem Behufe auch noch Anlauf, was es schwierig macht, überhaupt auf den Beinen zu bleiben. Ich ziehe das Knie an (wohlgemerkt ohne dabei nach ihm zu treten!) um ihn wenigstens ein bisschen auf Distanz zu halten, rempele aber auch meinerseits ein paar mal aktiv, was ihn zumindest kurzfristig beeindruckt.
Eigentlich kommuniziert Igor sehr viel feiner und lässt sich auch mit einem finsteren Blick in die Schranken weisen. Jetzt ist er jedoch so überdreht, dass er feine Signale überhaupt nicht wahrnimmt.
Unsere ersten gemeinsamen Gehversuche ähneln so eher Ringkämpfen als Spaziergängen.

Grundsätzlich, denke ich, schadet es einem Hund nicht, seinen Menschen auch einmal wütend (sprich: aggressiv) zu erleben. Es ist ein Unterschied – und ich bin mir sicher, dass die Hunde diesen erkennen – ob ich kühlen Gemütes grob körperlich mit einem Hund umgehe, weil ich das für eine adäquate Erziehungsmethode halte, oder ob ich, wenn meine Grenzen verletzt werden, ganz authentisch sauer reagiere. Wohl fühle ich mich bei meinem Tun trotzdem nicht: Ich mag mich nicht, wenn ich so mit einem Tier umgehe.

Ich versuche also, Igors Verhalten umzulenken.
Im ersten Anlauf werfe ich Futterbröckchen, das Signal „cherche!“ hat er von mir ja schon einige Male gehört. Wenn es mir gelingt, ihn „abzuholen“, bevor er wieder im Zielanflug ist und den Keks so an seiner Nase vorbeiziehe, dass er ihn auch fliegen sieht, klappt das recht gut. Also „keksen“ wir uns über die ersten Meter.

Erste Versuche mit einem Ball sind bedingt erfolgreich: Er setzt ihm mit gigantischen Mäuselsprüngen nach, lässt ihn dann aber liegen. Den Ball selbst aufzuheben, ist nicht ohne Risiko: Egal ob Rempler oder begeisterter Versuch, mit mir gemeinsam doch noch einmal nach dem schönen Spielzeug zu haschen – es tut weh. Also: Ball werfen – Keks werfen – Ball aufheben …
Kurz darauf versenken wir den Ball in einem Wildblumenbeet – den können wir suchen, wenn die Schafe mit „mähen“ fertig sind …

An das Signal „assis!“ erinnert er sich ebenfalls, ich beginne also, ihm das Sitzen als Alternativverhalten zum Anspringen anzubieten. Anfangs muss ich ihm eine Handvoll Futterbrocken unmittelbar vor die Nase halten, um ihn zu erreichen. Nach ein paar Versuchen klappt es aber sogar dann, wenn er in vollem Lauf auf mich zugebrettert kommt.
Weniger erfreulich ist, dass er mir das Sitzen jetzt seinerseits fast ununterbrochen anbietet und ich keinen Fuß mehr vor den anderen setzen kann. Bleibt die erhoffte Belohnung aus, fängt er außerdem wieder an, mich anzuspringen. Ich werfe also wieder Kekse.

Ich finde einen weiteren Ball und stelle überrascht fest, dass er diesen jetzt apportiert!
Oder ihn zumindest in meine Richtung trägt. Damit er ihn wieder rausrückt, kommt ein weiteres Mal die Methode „Keks vor Nase“ zur Anwendung. Bin ich mit dem erneuten Werfen des Balles zu langsam, fängt er allerdings wieder an zu springen. Ich halte die Hand mit dem Ball bewusst unten, um ihn nicht noch mehr zu provozieren und habe prompt das Problem, dass er in meine Hand beißt. Obwohl es wehtut, ignoriere ich sein Benehmen und werfe erst, wenn er von mir ablässt. Und siehe da: Nach drei, vier Versuchen bietet er „sitzen“ an!

 

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Hundetraining auf Durantis ist nicht so wirklich unkompliziert: Kaum macht man sich verdächtig, etwas Interessantes zu unternehmen, kommen alle Hunde mit.

Brian, der allem, was fliegt zwanghaft hinterher rennt, kann ich beim Apportiertraining überhaupt nicht brauchen. Und obwohl er sonst absolut verträglich ist, stellt er sich Igor immer wieder knurrend und fletschend in den Weg. Der gibt sich ganz kindlich, macht Spielangebote oder wirft sich gleich ganz auf den Rücken, was Brian aber keineswegs milder stimmt.
Victor und Freya beobachten eher, ihre Anwesenheit hemmt Igor jedoch. Dass er nicht wagt, mich vor Victors Augen anzuspringen, weiß ich durchaus zu schätzen, er traut sich aber auch nicht zu mir, um Futter zu nehmen.
Bevor ich also beginne, sollte ich schlauerweise alle Hunde anketten oder wegsperren – wenn sie denn die Freundlichkeit besäßen, zu diesem Zwecke bereit zu stehen.

Als ich mit Igor losgehe, ist weit und breit kein anderer Hund zu sehen. Sowie ich aber ein Stück vom Hof entfernt bin, „materialisieren“ sich Freya und Victor. Anders kann man es nicht beschreiben: Vor allem Victor läuft einem nicht nach – er erscheint wie aus dem Nichts.
Als ich mit Igor apportieren will, stellt Victor sich quer vor ihn, genau über den Ball. Ein Lehrbuchbeispiel für die T-Stellung, aber auch ohne Kenntnisse der Kommunikation unter Hunden nicht mißzuverstehen: „Keinen Schritt weiter! Diesen Ball bekommst Du nicht!“.
Anders als Brian gegenüber nimmt Igor die Herausforderung an: Er wird stocksteif, Kopf und Rute sind hoch erhoben. Die ganze Situation wirkt enorm angespannt.
Da ich eine Beißerei unbedingt vermeiden möchte, versuche ich, Igor dort herauszurufen und bin zunächst entzückt, dass dies tatsächlich gelingt. Sekundenbruchteile später muss ich allerdings feststellen, dass er seinen Frust stattdessen jetzt an mir abarbeitet.
In solchen Momenten wünscht man sich eine Lederkombi …

Ich leine Igor an den nächstbesten Baum, locke die anderen Hunde zurück zum Hof und kette sie dort an.
Zurück zu Igor: Tief Luft holen, lächeln und einfach noch einmal ganz von vorn anfangen …

Die Auszeit scheint ihm gut getan zu haben.
Er ist freundlich, aufmerksam und gibt sich die allergrößte Mühe. Das Apportieren klappt jetzt zuverlässig – er hebt den Ball sogar von sich aus noch einmal auf wenn er ihm herunterfällt und gibt ihn mir dann in die Hand. Landet der Ball im Gebüsch (ich bin keine begnadete Werferin), gehen wir gemeinsam auf die Suche, ohne dass er mich bedrängt.
Trotz einiger Schrammen und blauer Flecke bin ich außerordentlich zufrieden mit dem Ergebnis unserer Bemühungen.

 

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Herdenschutzhunde, habe ich gelernt, schätzen ausgedehnte Trainingssequenzen mit zahlreichen Wiederholungen nicht – ihnen bietet man besser wenige, aber komplexe Aufgaben an. Blöderweise habe ich seinerzeit versäumt, zu erfragen, was man ihnen anbietet bis sie soweit sind, besagte komplexe Aufgaben auch lösen zu können …

Mein erster Versuch mit dem Preydummy geht beinahe in die Hose: Ich werfe Ball, Ball, Ball, Preydummy … und Igor ist nicht blöd – DAS kann man essen und prompt versucht er, sich damit davonzumachen. Immerhin gelingt es mir, ihm den Dummy ohne Stress wieder abzutauschen …

Parallel baue ich Pylone für ihn auf, unter denen sich Futter verbirgt. Der Erfolg hält sich jedoch in Grenzen: Er riecht zwar offensichtlich das Futter, sieht aber keinerlei Veranlassung, sich deswegen mit dem komischen Plastikkegel zu befassen.

 

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Allmählich bekomme ich den Eindruck, dass Igor neue Aufgaben erst einmal überschlafen muss: Als ich einen Tag später erneut den Preydummy werfe, apportiert er ihn als hätte er nie etwas anderes getan. Ich setze noch einen drauf und lasse ihn sitzen und bleiben während ich den Dummy einige Schritte entfernt auf den Boden lege. Das fällt noch schwer: Da der Reiz des Werfens fehlt, mag Igor sich nicht recht in Bewegung setzen.

 

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Nur einen weiteren Tag später verstecke ich den Dummy unter dem Pylon …. Und Freund Igor marschiert mit der allergrößten Selbstverständlichkeit los, schubst den Pylon um und apportiert! Ich könnte platzen vor Stolz!

 

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Nach knapp zwei Wochen Training ist Igor insgesamt sehr viel gelassener und auch Frequenz und Intensität unserer „Ringkämpfe“ haben sich stark verringert: Wenn wir jetzt losgehen hat er Eile, unseren Trainingsplatz zu erreichen und verschwendet meist keine Zeit mit Rüpeleien.

 

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To be continued …

 

Fotos: Bernd Ackermann

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Oskar übt sich im „Hofhund sein“

Ein Hund, der auf dem Land aufgewachsen ist, muss erst lernen, in der Stadt zurechtzukommen. Eigentlich kein Wunder, dass es umgekehrt genauso ist …

Allmählich kommt Routine ins Landleben:
Am Morgen gehen wir zum Stall und lassen die Schafe hinaus.

Bis zum Stall darf Oskar mitkommen, danach wartet er – trau, schau wem – hinter dem Zaun.
Er hat zwar schon im Welpenalter diverse „Bauernhoftiere“ kennengelernt, war dabei aber immer „bei mir“ – an der Leine, unter Kommando, oder sonst wie beschäftigt.
Hier begleitet er mich zwar, hat jedoch sehr viel mehr Bewegungs- und Entscheidungsspielraum und unter Umständen bin ich intensiver mit den anderen Tieren befasst, als mit ihm. Trotzdem muss ich mich darauf verlassen können, dass er keine Unruhe stiftet.
Die Patous würden eventuellen Hüte-Ambitionen ein abruptes Ende setzen, da bin ich mir sicher.
Als er die Schafe zum ersten Mal aus ihrem Stall drängeln sieht, habe ich ihm trotz des Zaunes ein „Sitz“ Kommando gegeben und es hält ihn vor Aufregung kaum auf seinem Popo. Danach kann ich regelrecht zusehen, wie sein Interesse mit jedem Tag abnimmt. Anfangs ist er noch beobachtender „Zaungast“, später befasst er sich lieber mit eigenen Angelegenheiten.

Das mag auch damit zu tun haben, dass die Schafe allmählich ein Interesse an ihm entwickeln: Sie kommen heran und wollen schauen, was er für einer ist, worauf er vorsichtshalber den Rückzug antritt. Als eines der Mutterschafe ihr Lamm an ihm vorbei führen möchte und ihm daher mit einem Aufstampfen droht, ist er denn auch gebührend beeindruckt.

Ich meinerseits bin beeindruckt und sehr stolz auf meinen Hund, als die Schafe eines Tages ausbüxen und sozusagen quer über den Hof spazieren. Oskar bemerkt das lange vor uns, macht aber weder Krawall, noch jagt er die „Ausbrecher“, sondern er kommt zu mir und überlässt es den Menschen, für Ordnung zu sorgen.
Anschließend liegt er stundenlang auf einem Aussichtspunkt und behält die Schafe vorsichtshalber weiter im Auge …

Ich hab auch Spaß an den wolligen Zeitgenossen!

Im Ausbüxen sind sie erstaunlich gut!
Wenn der angebotene Weidegrund ihnen nicht mehr attraktiv erscheint, entwickeln sie eine verblüffende Kreativität – von wegen „dummes Schaf“!
Heimlichtuerei ist allerdings nicht ihre Stärke: Lässt man sie in Ausflugslaune aus ihrem Stall, wird sofort und unter aufgeregtem „Mäh! Mäh!“ der Fluchtweg angesteuert. Dann weiß man, an welcher Stelle man den Zaun ausbessern muss …

Sie lassen sich führen, indem man mit etwas Attraktivem (einer Dose, in der Trockenfutter rappelt, oder – besser noch – einem Arm voll Salat) vor ihnen herläuft. In diesen Fällen können sie auch sehr fordernd sein: Wenn man ihr Futter nicht schnell genug rausrückt, stellen sie sich auf die Hinterläufe und schubsen mit den Vorderbeinen. Wenn sie einen kennen, kommen sie schon angerannt, sobald man sich ihnen nähert.

Spannend wird es, wenn man sie bergab führt: Das Gelände ist steil, die Wege schmal und Schafe sehr viel trittsicherer und flinker, als Menschen. Haben sie erst einmal überholt, neigen sie jedoch dazu, stehen zu bleiben und sich zu fragen, was los ist. Die nachfolgenden Schafe sehen sich ausgebremst und schubsen wie oben beschrieben. Ich bin mehrmals kurz davor, mitsamt den Schafen den Hang zum Stall hinabzukugeln …

Die ersten beiden Lämmer klaut uns leider der Fuchs aus dem Stall.
Das Dritte ist ein Schwarzes und ich finde es, als seine Mutter es noch kaum trockengeleckt hat. Fortan setze ich meinen Ehrgeiz darein, den Schafstall in einen Hochsicherheitstrakt zu verwandeln.
Wenn das Lamm uns erhalten bleibt, soll es – wenn es nach mir geht – Callas heißen, denn es hat eine kräftige Stimme, von der es reichlich Gebrauch macht.
Zunächst hatte ich auf einen „Caruso“ getippt, weil ich die Nabelschnur mit einem Penis verwechselt hatte … das Landleben ist komplizierter, als man denkt!

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Mittlerweile gibt es zwei schwarze Lämmer und ich gebe mit großem Vergnügen das „Baby – Shuttle“: Die Mutterschafe brauchen ewig um mit ihren Kindern von A nach B zu kommen. Manchmal verlieren die Lämmer auch den Anschluss und stehen kläglich schreiend in der Weltgeschichte herum. Dann klemme ich mir eines unter jeden Arm, trabe Richtung Weide oder Stall und verkneife mir ein vergnügtes „Mäh!“.

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Die Ziegen übernachten draußen und werden nur täglich durchgezählt. Dabei quirlen sie zwar genauso durcheinander, wie die Schafe, sie sind aber sehr viel leichter voneinander zu unterscheiden. Wenn man ihnen ein paar Mal Futter gebracht hat, erkennen sie einen am Ruf und kommen im Galopp und unter lautem Gemecker angerannt.
Ärger noch als die Schafe klettern die Ziegen an einem hoch wenn sie gefüttert werden wollen. Sie klauen einem die Taschentücher aus der Hosentasche und verschmähen auch Schnürsenkel nicht. Bei all dem sind sie außerordentlich charmant …

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Oskar bleibt auch hier vorsichtshalber hinter dem Zaun und gibt sich äußerst gelassen, obwohl er die Futterpräferenzen der Ziegen durchaus teilt.

Mein Hund hegt eine ausgeprägte Vorliebe für rohen Kohl!
In den Gärten steuert er die entsprechenden Beete ganz gezielt an: 1. Romanesco, 2. Broccoli, 3. Pak Choi und schlingt hinunter, was er kann.
Es sei ihm gegönnt, obwohl man Kohl nur in Maßen füttern soll. Weil er nämlich bläht. Was ich leidvoll bestätigen kann …
Nach seinen Kohlgelagen sondert Oskar Gase ab, die mich über die Vorteile der Zwingerhaltung nachdenken lassen …

 

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